Zum 60. Geburtstag wollte die Oberhausenerin Christina Raulien (auf dem Foto rechts) keine Geschenke, stellte stattdessen ein Sparschwein auf und legte einen Zettel daneben. Darauf eine Kinderzeichnung und ein paar Infos über unser Sternenzelt. Es war ein entspannter Ansatz, der ihre Gäste zu nichts verpflichtete und der trotzdem schließlich 450 Euro ins Sparschwein spülte. „Ich haben ganz bewusst keinen große Organisation ausgewählt, bei der man nicht weiß, was mit dem Geld passiert. Lieber eine kleine Einrichtung, bei der man besser nachvollziehen kann, wohin die Spende fließt“, sagt sie – und legt noch einmal 50 Euro obendrauf.
Es sind Spenden wie diese, die das Engagement des Sternenzelts in seiner zunehmenden Breite erst ermöglichen. Denn Trauer wird von keiner Stelle finanziert. Und die Trauer von Kindern erst recht nicht. Dabei steht das Sternenzelt Familien in Oberhausen, Mülheim, Dinslaken und Bottrop ab Diagnosestellung beratend zur Seite. Und immer sind es Fachleute, die hier agieren. Systemische Kinder- und Jugendtherapeuten, Krankenschwestern etc. Ein Netz von Kompetenzen, die dem Sternenzelt niedrigste Honorare ausstellen, die aber dennoch geleistet werden wollen. Hinzu kommen Verbrauchsmaterialien für Bastelaktionen, die die Kinder an den oder die Verstorbene erinnern und vieles mehr.
Das Geld von Christina Raulien fließt nun in eine neue Bottroper Kindertrauergruppe, weil das Sternenzelt immer dort Gruppen installiert, wo die Kinder und Jugendlichen auch leben. Gerade im Wissen darum, dass viele Familien keine regelmäßigen Möglichkeiten haben, größere Distanzen zurückzulegen. Dort lernen die Kinder dann andere Kinder kennen, die ähnliche Verluste erlebt haben – in 90 Prozent aller Fälle sind Vater oder Mutter verstorben. Doch auch wenn die Auslöser immer traurig sind, geht es in den Gruppen nicht immer traurig zu. Vielmehr bietet das Sternenzelt Orte an, an denen die Kinder gestärkt werden – auch weil alle Gefühle erlaubt sind. „Die Kinder kommen häufig viele Jahre zu uns, und ich habe den Eindruck, dass das Sternenzelt der Trauer in dieser Zeit oftmals ein Zuhause gibt, während im Leben der Alltag einkehrt,“ weiß die erste Vorsitzende des Vereins Nicole Peters-Bokelmann (links auf dem Foto).
Und so wird aus einer kleinen Geburtstagsidee eine beeindruckende Unterstützung für unser Sternenzelt, für die wir uns ganz herzlich bedanken 😊
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