Die Kinder einer Oberhausener OGS haben gebastelt, die Eltern kauften fleißig, der Erlös ging an den Sternenzelt e.V. Dass die Kleinen für den Verkauf auch coronabedingt nur zwei Stunden Zeit hatten, lässt wundern, schließlich erwirtschafteten sie 450 Euro.
Auch wenn bald der Frühling lockt, so wirkt das ein oder andere Weihnachtsevent noch kräftig nach. Beispiel: Das Team der OGS Wunderwelt und das Familiengrundschulzentrum der Wunderschule in Oberhausen Lirich veranstalteten 2021 einen Weihnachtsbasar. Der Erlös wurde nun im Februar 2022 übergeben. Corona lässt grüßen. „Ich habe das große Glück, MitarbeiterInnen zu haben, die nicht nur ihre alltägliche Arbeit engagiert machen, sondern auch immer wieder neue Ideen für unsere Einrichtung liefern“, erklärt Benedikt Jocheim, Leiter der OGS Wunderwelt (3. von rechts auf dem Foto). Und so kam der Gedanke auf, die Eltern mal wieder einzuladen, pandemiebedingt jedoch nur aufs Außengelände. Das allerdings ist riesig. Kein Wunder, trainierten doch früher die Kicker von Arminia Lirich auf diesem Terrain. Irgendwann wurde die Fläche dann der OGS zugesprochen, seitdem trainieren hier die Kinder fürs Leben.
Also bastelten die 263 Kinder der OGS Sterne, Wattebäume, Kränze aus Zeitungspapier, während die Eltern Aromaöle, Himbeeressig, gebrannte Mandeln, Nudeln, Badesalze und vieles mehr kreierten. Und dann ein geschickter Schachzug der OGS: Alle Eltern können all monatlich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in jeweils einer Stunde das Essengeld für ihre Kinder zahlen. Genau in diesen beiden Stunden veranstaltete die OGS den Basar. Und während nun alle Eltern sowieso da waren, und der Waffelduft auch noch den letzten Zweifler überzeugte, erwirtschaftete das Team der OGS in nur zwei Stunden 450 Euro. Geld, das nun dem Sternenzelt e.V. zukommt. „Wir kennen das Sternenzelt seit vielen Jahren“, erklärt Mitarbeiterin Birgit Reifenrat-Stadenau (3. von links auf dem Foto). „Und wir wollten auf jeden Fall, dass das Geld in Oberhausen bleibt, damit die Kinder den Zusammenhang zwischen Spende und Einsatz auch verstehen lernen.“
Die erste Vorsitzende des Vereins, Nicole Peters-Bokelmann (ganz rechts auf dem Foto), freut sich: „Die 450 Euro gehen komplett in die Begleitung der Familien. Also kaufen wir für die Kinder Verbrauchsmaterialien, Schatzkisten, Stifte, Steine und vieles mehr. Material, das beim Erinnern hilft“. Noch im Januar 2021 hatte der Verein eine einzige Trauergruppe, mittlerweile sind es sechs. Junge Menschen von 4 bis 27 Jahren finden sich hier in passgenauen Gruppen wieder. Der Bedarf an einer begleiteten Kindertrauer wächst rasant, je bekannter das Sternenzelt wird. Zugleich ist Trauer keine Krankheit und wird daher – bis heute – auch nicht finanziert. Damit lebt das Sternenzelt einzig von Spenden. Trotzdem ist es eine herausfordernde Arbeit, die durch pädagogische Fachkräfte mit Trauerbegleiterqualifizierung oder sogar therapeutische Fachkräfte durchgeführt wird. Die Spende von der OGS Wunderwelt hilft den jungen Menschen dabei, den Tod besser in ihr Leben zu integrieren. Viel besser kann eine Spende nicht funktionieren.
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