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Ein besonderes Projekt

21.Feb. 2025 | News

Seit dem Sommer 2024 gibt es an der Oberhausener Christoph-Schlingensief-Schule ein besonderes Projekt, das Kindern mit kognitiven und/oder körperlichen Einschränkungen hilft, sich intensiver mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen. Ins Leben gerufen hat es der Verein Sternenzelt in Kooperation mit dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Möwennest – beide aus Oberhausen. Ziel des Projektes ist es, den teilnehmenden Kindern einen besseren Zugang zu ihren Emotionen zu ermöglichen und sie so in ihrer individuellen Entwicklung zu stärken.

Die Projektgruppe trifft sich dazu einmal im Monat für anderthalb Stunden in einem Klassenraum der Schule. Die Themen des Tages entwickeln sich dabei oft aus den Bedürfnissen der Kinder selbst. So entstand beispielsweise eine Einheit zum Thema Selbstbild, nachdem ein Mädchen geäußert hatte, unzufrieden mit ihrem Körper zu sein. Gemeinsam dachten die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren darüber nach, was Menschen wertvoll macht und welche besonderen Eigenschaften jeder Einzelne besitzt. Die Kinder gestalteten in diesem Zusammenhang zum Beispiele Spiegel, die sie mit Ton und bunten Mosaiksteinchen verzierte. Mit dem Ergebnis, sich durch den Spiegel vielleicht mit neuen Augen zu betrachten.

Das Sternenzelt und das Möwennest sprechen hiermit vor allem Kinder mit fortschreitenden und lebensverkürzenden Erkrankungen an oder auch Kinder, die mit Verlust und Trauer konfrontiert sind. Die Auswahl der Teilnehmer*innen erfolgt immer in enger Abstimmung mit den Lehrkräften und der Schulsozialarbeit. Katharina Schulz, Schulsozialarbeiterin der Christoph-Schlingensief-Schule, betont die Bedeutung dieser Zusammenarbeit: „Wir haben uns gewünscht, mit Experten zusammenzuarbeiten, die eine spezielle Perspektive auf das Thema Gefühle und Verlust haben. Diese Unterstützung hilft den Kindern enorm.“ Auch Kerstin Söker, Lehrkraft für sonderpädagogische Förderung, hebt die positiven Effekte hervor: „Wir beobachten, dass sich die Kinder nach und nach öffnen. Einige waren zunächst skeptisch, doch mittlerweile nehmen sie aktiv teil und berichten sogar im Nachhinein von ihren Erfahrungen.“ Die Kinder fühlen sich also nicht nur verstanden und erleben Gemeinschaft. Sie lernen auch, ihre Gefühle zu benennen und auszudrücken.

Genau darum geht es in dem Projekt an der Christoph-Schlingensief-Schule, wie auch Nicole Peters-Bokelmann, 1. Vorsitzende des Sternenzelts, erklärt: „Unser Ziel ist es, den Kindern einen geschützten Raum zu geben, in dem sie ihre Gefühle ausdrücken dürfen. Das Möwennest begleitet Kinder mit schwersten Erkrankungen, wir unterstützen Familien in der Trauer – zusammen ergänzen wir uns optimal.“

Dass dieses Engagement geschätzt wird, zeigt sich auch in der Unterstützung durch die Schulgemeinschaft. Beim Weihnachtsgottesdienst der Schule wurde eine Spende in Höhe von 600 Euro gesammelt, die nun zu gleichen Teilen an das Sternenzelt und das Möwennest ging. Mit diesem Betrag werden dann hochwertige und kreative Materialien für die Kinder finanziert. Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und freuen uns auf viele weitere inspirierende Begegnungen!

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