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Bares für Kindertrauer

11.Dez. 2024 | News

Der Oberhausener Verein Sternenzelt erhält eine Spende in Höhe von 2.000 Euro, die unmittelbar in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fließt.

Zunächst gab es eine Kondolenzspende – also die Spende von Hinterbliebenen nach einer Beisetzung. Dann war da der Oberhausener Verein Running 4 Charity, der diese Spende aufrundete. Und schließlich kannte der Verein das Sternenzelt. „Ich freue mich jedes Mal, wenn wir dem Sternenzelt als kleinem Verein eine gewisse Hilfe zukommen lassen können, weil wir auch aus eigener Erfahrung wissen, wie wichtig die Unterstützung trauernder Kinder ist,“ erklärt der erste Vorsitzende von Running 4 Charity, Jörg Marquardt.

Der sportliche Verein ist bereits seit 14 Jahren in Oberhausen und deutlich darüber hinaus sozial aktiv. So unterstützt er auch das Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf und hob in Oberhausen das beeindruckende Schulranzenprojekt aus der Taufe. Allein in diesem Jahr hat jeder sechste Erstklässler in Oberhausen auf diesem Weg einen Schulranzen erhalten. Nun geht die Spende an den Verein Sternenzelt.

Das Sternenzelt hat allein im Jahr 2024 rund 100 Familien begleitet, in denen ein naher Angehöriger gestorben ist. Professionelle Therapeutinnen und geschulte Erzieher:innen unterstützen die Kinder und Jugendlichen sowie die Familien kostenfrei. Und da die Trauer nicht als Krankheit deklariert ist, wird die Arbeit an und mit ihr auch von keiner Kasse bezahlt. Genau hier setzen die Spenden an.

„Wir haben gerade für eine Gruppe zum Beispiel Riechstifte mit hochwertigen Entspannungsdüften gekauft. Die Kinder können daran riechen und nach persönlichem Geschmack auswählen, welchen Duft sie bevorzugen. Gemeinsam gucken wir dann, mit welchen Erinnerungen sie die Gerüche verbinden und nähern uns so auch der Trauerarbeit. Und die Stifte gehören danach natürlich ihnen,“ erklärt die erste Vorsitzende des Sternenzelts Nicole Peters-Bokelmann.

Die systemische Kinder- und Jugendtherapeutin organisiert das Sternenzelt, leitet mehrere Gruppen, führt Einzelgespräche. Und sie berät zunehmend auch Schulen und Kindergärten, weil die Kindertrauer auch dort sichtbar wird, während keine Ausbildung und kein Studium auf diese Situationen vorbereitet.

Die Nachfrage nach der Unterstützung durch das Sternenzelt nimmt seit Jahren zu. Je mehr Menschen wissen, dass den Kindern und Jugendlichen in dieser schweren Zeit geholfen wird, umso intensiver wird das Angebot genutzt. Um die Qualität trotzdem hochzuhalten, finanziert das Sternenzelt die professionellen Kräfte. Und auch wenn jede Kompetenz mit deutlich reduzierten Honoraren arbeitet, summieren sich die Beträge. Zuzüglich der Hilfsmittel wie den Riechstiften. Das Geld ist also gut angelegt. Damit sich das Sterben besser ins junge Leben integriert.

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